Liebe Omas, Opas, Tanten, Onkels, liebe Eltern,
könnt ihr euch noch an ein paar Erlebnisse aus eurer Kindheit erinnern, bevor uns die Digitalisierungswelle überrollt hat? Ich bin auch noch in einer Zeit voller abenteuerlicher Mutproben mit aufgeschlagenen Knien aufgewachsen, habe Wolkentiere erraten und Frösche gefangen.
Und heute? Das Kind ist mit im Supermarkt – wo es wirklich viel zu entdecken gäbe – und starrt auf’s Handy. Das Kind sind mit im Kaffeehaus – wo man am Tisch herrlich etwas zeichnen könnte – und starrt auf’s Tablet. Das Kind lernt die ersten Lieder via App von eigenartigen Comicfiguren aus fernen Ländern, anstatt mit euch z.B. beim gemeinsamen Kochen. Natürlich ist es voll in Ordnung wenn Kindern der Zugang zu Technik und Innovationen ermöglicht wird! Das eine schließt das andere ja nicht aus.
In der heutigen Zeit ist jedoch alles so schnelllebig, oberflächlich und unpersönlich geworden. Die Medien und Social Media kauen uns sämtliche Inhalte wunderbar gefiltert vor. Was dabei aber verloren geht sind die Unbeschwertheit, die Leichtigkeit und … die eigene Fantasie. Kinder sehen zu, wie fiktive Charaktere (oder andere Menschen) etwas erleben, wo sie doch selbst – ganz individuell und eigenständig – täglich Neues erleben könnten. Kleinkinder und Kinder haben aber jetzt noch die Chance, diesem alltäglichen Technikstrudel zu entkommen, frei und eigenständig kreativ zu sein und lustig vor, zurück, rauf und runter, hin und her zu denken. Das nenne ich ein Potential.